Vielleicht haben Sie sich gefragt, ob das, was ich zur Mediation geschrieben habe, auch von einem formellen Rahmen begleitet und getragen wird.
Das ist selbstverständlich der Fall! Mediation ist als ein strukturiertes Verfahren etabliert und lässt sich in verschiedene Phasen gliedern. Die nachstehende Abbildung gibt Ihnen einen Überblick - meine Erläuterungen dazu sollen das Verständnis abrunden.
Das Mediationsverfahren wird allgemein in zwei Hauptphasen unterteilt: die Vorbereitung des Verfahrens und die eigentliche Mediation, die sich wiederum in weitere Phasen untergliedert.
Vorbereitung des Verfahrens
Im Vorfeld der Mediation führe ich mit jedem Beteiligten ein Gespräch, um einen ersten Eindruck über das Thema, den Konflikt und die Bedürfnisse zu erhalten. Die Beteiligten haben die Möglichkeit, Fragen zum Ablauf des Verfahrens und meiner Vorgehensweise zu stellen und zu schildern, was Ihnen im Zusammenhang mit der Mediation wichtig ist und am Herzen liegt.
Der Mediationstermin
Im Mediationstermin selbst führe ich kurz in den Auftrag, die Vorgehensweise und die Ziele der Mediation ein. Von zentraler Bedeutung dabei: die Freiwilligkeit der Teilnahme und die verbindliche Akzeptanz von Regeln im Umgang miteinander während der Mediation und nicht zu vergessen die absolute Vertraulichkeit dessen, was im Rahmen der Mediation geschieht und gesprochen wird. Meine Rolle dabei: ich führe durch das Verfahren – allparteilich und neutral - und achte auf einen fairen, wertschätzenden Umgang miteinander. Wo notwendig oder sinnvoll greife ich ein, fasse Erreichtes zusammen, stelle Verständnisfragen und sorge dafür, dass alle Beteiligten ausgewogen zu Wort kommen können.
Die Medianten haben die Möglichkkeit, ausführlich ihre Standpunkte darzustellen. Wenn diese deutlich geworden sind und verstanden wurden, wird geklärt, welche Interessen jeder Beteiligte verfolgt. Bereits hier kann durchaus sichtbar werden, daß es in dem einen oder anderen Punkt schon Übereinstimmungen gibt – Gemeinsamkeiten, die den Medianten vorher oft nicht bewusst waren und zu einer ersten Annäherung führen können.
In einem nächsten Schritt tragen die Medianten Lösungsoptionen für ihren Konflikt zusammen und bewerten diese gemeinsam. Die Lösungsoptionen werden „verhandelt“, also darauf hin besprochen, ob sie tatsächlich für eine Umsetzung in Frage kommen oder nicht.
Nachdem eine Lösung erarbeitet wurde, wird sie in einer schriftlichen Vereinbarung (Memorandum) niedergelegt. Das Memorandum verfassen die Beteiligten gemeinsam - ich unterstütze dabei hinsichtlich Verständnis und Klarheit der Formulierungen.
Dann liegt es an den Beteiligten, die Vereinbarung umzusetzen – zuversichtlich, emotional entlastet und zu Recht vertrauend auf die gemeinsam geschaffene Basis für ein dauerhaftes und gutes Miteinander.